Mit dem Luftbremskopf können geschobene, druckluftgebremste Rangier- und Zugfahrten, durch einen Bremsprobeberechtigten (an der Spitze stehenden Bediener des Luftbremskopfes), zum Halten gebracht werden.
Wo die Verwendung des Luftbremskopfes vorgeschrieben ist, bestimmen die Örtlichen Richtlinien.
Beschreibung
Der Luftbremskopf besteht im Wesentlichen aus einem Bremskupplungskopf und einem Ventil. Zusätzlich sind eine Halterung, ein drehbarer Stützhebel mit Anschlagnase und eine Betätigungsleine vorhanden.
Verwendung und Prüfung
Vor dem Einsatz prüft der Bediener unter Beteiligung des Eisenbahnfahrzeugführers die
Funktion des Luftbremskopfes. Im Einzelnen ist wie folgt zu verfahren:
Der Eisenbahnfahrzeugführer ist davon zu verständigen, dass mit angeschlossenem
Luftbremskopf gefahren werden soll. Während der Funktionsprüfung bleibt das
Führerbremsventil in Fahrstellung. Vor dem anschließen
des Luftbremskopfes ist von hand zu prüfen, ob das Ventil des
Luftbremskopfes in der Notbremsstellung eingerastet bleibt. Anschließend ist das Ventil wieder zu schließen.
Danach ist der Luftbremskopf an die vordere Bremskupplung des Fahrzeuges an der Spitze
anzuschließen, in den Bremskupplungshalter einzuhängen und der Luftsperrhahn der
Hauptluftleitung ist zu öffnen. Die Betätigungsleine ist so zu legen, dass sie sich nicht verklemmen kann.
Durch Ziehen an der Betätigungsleine ist die Hauptluftleitung etwa 5
Sekunden lang, zu
entlüften. Das Ausströmgeräusch muss deutlich hörbar sein.
Der Eisenbahnfahrzeugführer beobachtet während der Funktionsprüfung dem Druckmesser
für den Hauptluftleitungsdruck. Der Hauptluftleitungsdruck muss sich verringern und
anschließend wieder auf den Regelbetriebsdruck ansteigen.
Handhabung
Der Kupplungskopf des Luftbremskopfes wird mit der Hauptluftleitung verbunden und mit
der Halterung in den Bremskupplungshalter eingehängt. Der Stützhebel verhindert, dass die
Bremskupplung beim Betätigen des Luftbremskopfes ausklinkt.
Durch Ziehen an der Betätigungsleine wird das Ventil geöffnet und die Hauptluftleitung
entlüftet. Es schließt sich selbstständig wieder, wenn die Zugkraft an der Betätigungsleine
verringert wird. Oder nachlässt. Der Druckabfall in der Hauptluftleitung ist von der
Öffnungsdauer des Ventils abhängig.
Im Gefahrfall kann durch kräftiges Ziehen an der Leine eine Notbremsung eingeleitet
werden. Das Ventil rastet dabei in der geöffneten Stellung ein. Dadurch bleibt die
Hauptluftleitung dauernd geöffnet und die eingeleitete Notbremsung erhalten. Anschließend ist das Ventil wieder zu schließen.
Verhalten bei Verwendung
Der Eisenbahnfahrzeugführer regelt die Geschwindigkeit wählend der Fahrt entsprechend den Signalen und Fahraufträgen.
Zusätzlich ist Folgendes zu beachten:
Wenn bei Ausfall der Sicht- oder Funkverbindung der
Eisenbahnfahrzeugführer die
Geschwindigkeit nicht ermäßigt oder anhält führt der Bediener mit dem Luftbremskopf eine
Notbremsung aus. Jede Bremsung mit dem Luftbremskopf macht sich auf dem Triebfahrzeug durch
Verlangsamung der Geschwindigkeit und durch Druckabfall in der Hauptluftleitung
bemerkbar. Der Eisenbahnfahrzeugführer unterstützt die Bremsung durch Abschalten der
Antriebsleistung und durch Verlegen bzw. Absperren des Führerbremsventils in Mittel- oder Abschlussstellung - je nach Bauart
Nach dem Anhalten löst der Eisenbahnfahrzeugführer die Bremsen für die Weiterfahrt,
sofern sie nicht wegen der Neigungsverhältnisse angelegt bleiben müssen.
Wo es in den Örtlichen Richtlinien zugelassen ist, darf der Bremsvorgang für die Haltbremsung mit dem Luftbremskopf gesteuert werden.
Dies wird dem Eisenbahnfahrzeugführer mitgeteilt und wie folgt geregelt:
Sobald vom Bediener eine durch die Örtlichen Verhältnisse und die Art des Zieles
bestimmte Entfernung gemeldet wird (z. B."... bis Prellbock 50 m!"), legt der
Eisenbahnfahrzeugführer bei Schrittgeschwindigkeit das Führerbremsventil in Mittelstellung.
Diese Maßnahme soll das Nachspeisen der Hauptluftleitung unterbinden und Bremswegverlängerungen ausschließen,
Die Bremsung bis zum Halt wird dann vom Bediener mit dem Luftbremskopf ausgeführt. Sie
ist so rechtzeitig einzuleiten, dass auch bei fehlender Unterstützung durch den
Eisenbahnfahrzeugführer an der vorgesehenen Stelle angehalten wird. Nach beendeter
Fahrt ist der Luftabsperrhahn zu schließen, der Luftbremskopf abzunehmen und die Bremskupplung in ihren Halter einzuhängen.
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